7 Tabuthemen der Parkinson-Krankheit und wie man sie anspricht

Für viele ist es peinlich, Tabuthemen mit ihrem Arzt anzusprechen – von sexuellen Funktionsstörungen bis hin zu Inkontinenz. Wenn es jedoch um das Leben mit der Parkinson-Krankheit (PD) geht, können diese Themen manchmal mit der Krankheit selbst oder den Nebenwirkungen der PD-Medikamente zusammenhängen.

Kein Thema sollte als tabu gelten, wenn Sie es mit Ihrem medizinischen Team besprechen. Je mehr wir diese Themen normalisieren und ins Bewusstsein rücken, desto weniger werden sie zum Tabu. Scrollen Sie nach unten, um einige dieser Themen und ihren Zusammenhang mit Parkinson zu sehen, oder klicken Sie, um direkt zu einem bestimmten Thema zu springen.

Die Leitsymptome der Krankheit

Menschen mit Parkinson können Probleme mit der Blase haben. Häufige Schwierigkeiten sind:

Harndrang: ein häufiger und dringender Harndrang, auch wenn die Blase nicht voll ist
Nykturie: häufiges Aufwachen in der Nacht, um zu urinieren
Wenn diese Probleme oder andere Veränderungen beim Wasserlassen auftreten, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um festzustellen, dass das Problem nicht mit Morbus Parkinson zusammenhängt – wie z. B. eine Blasen- oder Harnwegsinfektion (UTI), eine vergrößerte Prostata oder ein anderes medizinisches Problem. Es gibt Lebensstiländerungen, Beckenbodenübungen, Blasentraining und eine Vielzahl von Produkten, die helfen, dieses häufige Problem bei Erwachsenen zu minimieren und anzugehen.

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Sexuelle Dysfunktion
Sexuelle Funktionsstörungen sind bei Männern und Frauen mit Parkinson häufig. Das Thema bleibt oft unbehandelt, da sich Patienten, Ehepartner und medizinisches Personal nicht trauen, über Sex zu sprechen. Die Parkinson-Krankheit selbst kann aufgrund des Dopaminverlustes sexuelle Funktionsstörungen verursachen. Auch Medikamente, wie z. B. Antidepressiva, können zu sexuellen Funktionsstörungen beitragen. Zu beachten ist, dass die meisten Parkinson-Medikamente nicht mit Impotenz oder Libidoverlust in Verbindung gebracht werden.

Hypersexualität kann auch mit bestimmten Dopamin-Agonisten in Verbindung gebracht werden. Es gibt viele Möglichkeiten, die durch Morbus Parkinson bedingten sexuellen Funktionsstörungen anzugehen, und alles beginnt mit einem Gespräch mit Ihrem Arzt. Versuchen Sie, Ihre Symptome vor Ihrem nächsten Termin aufzuschreiben und Ihrem Arzt mitzuteilen, dass Sie ein sensibles Thema haben, das Sie besprechen möchten. Lesen Sie unseren Artikel „Tipps zur Sexualtherapie, Paartherapie und Verhaltenstherapie“.

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Störungen der Impulskontrolle
Dopamin-Medikamente haben das Leben von Millionen von Menschen verbessert, aber Forscher glauben, dass einige Menschen mit Parkinson, die Dopamin-Agonisten oder Monoaminoxidase (MAO)-Hemmer einnehmen, Impulskontrollstörungen entwickeln können: ein ungesundes Maß an Glücksspiel, Shopping, Essen oder sexueller Aktivität.

Wenn Sie glauben, dass Sie oder ein Ihnen nahestehender Mensch eine Impulskontrollstörung hat, versuchen Sie, einen Trend zu ungesundem Verhalten zu erkennen und besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt. Diese Störungen sprechen in der Regel auf eine Änderung der Medikation an. Ihr Arzt kann oft mit Ihnen zusammenarbeiten, um die Dosierung zu reduzieren oder auf ein anderes Medikament umzusteigen.

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Selbstmord-Gedanken
SelbstmordBei einer Befragung haben bis zu 30 % der Menschen mit Parkinson schon einmal an Selbstmord gedacht. Das Gefühl der Hilflosigkeit kann in jedem Stadium der Krankheit auftreten. Wenn Sie sich festgefahren fühlen und Ihre Gefühle sich zu Selbstmordgedanken entwickelt haben, gibt es Orte, an die Sie sich für Unterstützung wenden können.

Depressionen und Schmerzen sind PD-Symptome, die zu Selbstmordgedanken führen können. Obwohl Depressionen bei Menschen mit Parkinson oft nicht diagnostiziert oder unterbehandelt werden, sind sie behandelbar. Beachten Sie jedoch, dass nicht alle Menschen mit Suizidgefahr depressiv sind. Menschen mit Parkinson profitieren von einem teambasierten Behandlungsansatz, der einen Sozialarbeiter, Therapeuten, Psychologen oder Berater einschließt. Sollte es zu Depressionen oder Selbstmordgedanken kommen, haben Sie mit einem Team eine feste Beziehung zu einer Fachkraft, der Sie vertrauen. Es ist nie zu spät, Ihr Behandlungsteam um eine Fachkraft für psychische Gesundheit zu erweitern.

Es gibt 24-Stunden-Hotlines zur Suizidprävention, die Ihnen helfen können, wie die National Suicide Prevention Lifeline unter 1-800-273-8255 und die Substance Abuse and Mental Health Services Administration National Helpline unter 1-800-662-4357.

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Burnout bei Pflegekräften
Für viele kann Stress ein Teil des Lebens sein, wenn sie jemanden mit einer chronischen Krankheit wie Parkinson pflegen. Manche Pflegepartner können jedoch nur schwer mit der Tatsache umgehen, dass sie Hilfe brauchen. Pflegepartner und deren Angehörige sollten sich mit dem Thema „Caregiver Burnout“ auseinandersetzen, sobald Sie Warnzeichen bemerken: Gefühle von Angst, Wut gefolgt von Schuldgefühlen, Bitterkeit gegenüber Familienmitgliedern und Depressionen.

Im Allgemeinen sind 40 bis 70 Prozent der Pflegenden erheblich gestresst, und etwa die Hälfte davon erfüllt die Kriterien für eine klinische Depression. Es ist zwar eine Herausforderung an sich, aber lernen Sie Ihre Grenzen als Pflegepartner kennen und finden Sie ein Unterstützungsnetzwerk, das für Sie funktioniert. In vielen Fällen können Sie mit dem Pflegeteam Ihres Angehörigen oder einem Sozialarbeiter zusammenarbeiten, um zusätzliche Hilfe und Ressourcen zu finden, die für Sie am besten geeignet sind.

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Palliativpflege
palliativFür viele ist der Begriff Palliativpflege mit Angst verbunden. Stellen Sie sich Palliativpflege als unterstützende Pflege vor, die Menschen mit Parkinson und ihren Pflegepartnern hilft, für die Zukunft zu planen, nicht-motorische Symptome zu behandeln und eine zusätzliche Ebene der Unterstützung zu bieten. Palliativpflege kann Menschen mit Parkinson und ihren Familien in jedem Stadium helfen.

Palliativpflege ist nicht dasselbe wie Hospizpflege. Sie beinhaltet Hospiz, das eine Palliativversorgung am Lebensende darstellt, bietet aber auch Unterstützung für Patienten und Familien ab dem Zeitpunkt der Diagnose.

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Planung am Lebensende
Viele Erwachsene vermeiden das Thema gänzlich. Jedoch sollten alle Erwachsenen, auch wenn sie bei bester Gesundheit sind, ihre Wünsche und Präferenzen für den Fall eines gesundheitlichen Notfalls dokumentieren. Wenn Sie einen Ehepartner, einen Partner, Kinder oder andere Personen haben, die Ihnen wichtig sind, kann Ihnen die Nachlassplanung helfen, sicherzustellen, dass diese Personen bei fortschreitender Krankheit versorgt und gepflegt werden, falls erforderlich.

Organisieren Sie sich. Überlegen Sie sich, ob Sie eine Mappe mit den folgenden Hauptkategorien von Dokumenten anlegen wollen: Medizin, Familie, Versicherung/Eigentum und Finanzen. Stellen Sie sicher, dass ein enges Familienmitglied oder ein Freund weiß, wo sie zu finden sind, falls sie gebraucht werden. Sich die Zeit zu nehmen, um Vorbereitungen für diese Unvermeidlichkeit zu treffen, ist praktisch und notwendig. Ehrliche Gespräche über die Planung und Pflege am Lebensende sind vielleicht nicht angenehm oder einfach, aber sie sind wichtig, damit Sie sicherstellen können, dass Ihre Wünsche beachtet werden.

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Sprechen Sie unangenehme Themen mit Ihrem Arzt an
Ärzte warten normalerweise bis zum Ende eines Termins, um zu fragen: „Sonst noch etwas?“ Wie gehen Sie zu Ihrem potenziell unbequemen Thema über?

Denken Sie daran, dass Ihr Arzt schon alles gehört hat. Er/sie möchte Ihnen helfen, Ihre Lebensqualität zu verbessern.
Geben Sie sich selbst eine kurze Aufmunterung. Ihr Symptom oder Problem hat Sie in Ihrer Lebensqualität beeinträchtigt. Das Gespräch wird nur ein paar Minuten dauern und kann eine einfache Lösung haben.
Schreiben Sie es auf. Geben Sie sich einen natürlichen Übergang im Gespräch, um Ihr Thema anzusprechen. Versuchen Sie etwas wie: „Ich habe einige Symptome und/oder Probleme aufgeschrieben, die ich besprechen möchte, und sie sind von sensibler Natur.“
Fügen Sie Details hinzu. Versuchen Sie sich zu erinnern, wann das Problem begann, wie lange es schon besteht, wann es auftritt und welche Symptome Sie haben.
Ihr Arzt wird mit Ihnen zusammenarbeiten, um das Problem anzugehen, und kann Ihnen oft Ratschläge oder eine Empfehlung geben.

Im frühen Stadium der Krankheit kann häufig eine Störung des Geruchssinns festgestellt werden. Auch Stimmungsschwankungen, leichte Reizbarkeit und leichte Depressionen können im Zuge des Beginns der Krankheit auftreten. Sehr häufig gehen eine Störung des Traumschlafs im Zuge mit atypischen Schlafbewegungen mit dem Beginn der Parkinson-Erkrankung einher.

Im Hauptstadium zeichnet sich die Parkinson-Krankheit durch ein Muskelzittern (einen Tremor) vor allem in den Extremitäten aus. Die Schritte der erkrankten Personen werden kleiner und werden von unrunden Bewegungen begleitet. Dazu kann eine Muskelstarre festgestellt werden. Verlangsamte Bewegungen können bis zur völligen Bewegungslosigkeit führen. Auch eine Haltungsunstabilität ist möglich.

Wann beginnt die Erkrankung?

Die Parkinson-Krankheit beginnt durchschnittlich zwischen dem 50. und dem 79. Lebensjahr. Nur in seltenen Fällen kann die Krankheit schon vor dem 40. Lebensjahr auftreten. Rund 1,5 bis 2 Prozent der 80-jährigen sind heute von der Parkinson-Krankheit betroffen.

Die Ursachen der Parkinson-Erkrankung

Auf der funktionellen Ebene wird ein Mangel an Dopamin für die Parkinson-Krankheit verantwortlich gemacht. Durch ein Absterben von Nervenzellen in der pars compacta der Substantia nigra, kann nicht mehr ausreichend Dopamin hergestellt werden. Die ersten Symptome der Krankheit können festgestellt werden, wenn ungefähr 60% der dopaminergenen Zellen abgestorben sind. Als externe Auslöser der Krankheit werden auch bestimmte Giftstoffe (Neurotoxine) genannt.

Die Kardinalsymptome der Parkinson-Krankheit

Eine allgemeine Bewegungsarmut macht sich bei allen Anforderungen des Muskelspiels bemerkbar. Dies kann auch zu einem maskenhaften Gesichtsausdruck führen. Das Sprechen der Betroffenen wird zunehmend leise und undeutlich, der Schluckreflex wird verlangsamt, was zu einem scheinbar erhöhten Speichelfluss führt. Das Gangbild wird schlurfend und kleinschrittig. Betroffene leiden unter Muskelschmerzen. Außerdem ist eine leichte Beugung des Ellenbogengelenks zu erkennen. Charakteristisch für die Parkinson-Erkrankung ist auch der Ruhetremor mit durchschnittlich vier bis sechs Schlägen pro Sekunde. Dieser tritt meistens nur auf einer Körperseite auf. Mit Fortschreiten der Krankheit kommt beim Gang eine Standunsicherheit auf. Durch eine gesteigerte Talgproduktion kann ein sogenanntes Salbengesicht entstehen. Auch Blasenfunktionsstörungen können durch die Parkinson-Krankheit auftreten. Bewegungsstörungen im Magen-Darm-Trakt können sowohl die Ursache für Verstopfen, wie auch für Durchfall sein. Auch die Libido wird von der Parkinson-Krankheit beeinflusst. Die Parkinson-Erkrankung kann zu einer verminderten Hitzetoleranz und zu Temperatur-Regulationsstörungen führen. Bei rund 40 Prozent der Patienten wird eine niedergedrückte Stimmung schon im Frühstadium festgestellt. Sinnestäuschungen treten meist als Folge der dopaminergen Medikamente auf. Die verschiedenen Symptome können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein und können teilweise auch gänzlich fehlen.

Eine ursächliche Behandlung der Parkinson-Erkrankung ist heute leider noch unbekannt. Das bedeutet: Es können lediglich die Symptome behandelt werden, ein Fortschreiten der Krankheit kann leider nicht verhindert werden. Dies kann zu nicht unerheblichen Beeinträchtigungen im Alltag der Betroffenen Person sowie der Angehörigen führen. Der eingeschränkte Bewegungsapparat führt dazu, dass viele alltägliche Aufgaben immer schwieriger zu bewältigen sind. Dies wiederum kann die niedergedrückte Stimmung des Betroffenen weiter fördern. Vor allem im Anfangsstadium kann die Krankheit im familiären Umfeld gemeistert werden. Im Verlauf der Erkrankung ist jedoch eine Pflegebedürftigkeit nicht unwahrscheinlich. Die Parkinson-Krankheit kann den Patienten längerfristig an das Bett fesseln, die Notwendigkeit einer Rundumbetreuung ist bei Parkinson-Patienten im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf nicht selten. Hier kann der Umzug in ein Pflegeheim oder einem Pflegedienst in Stuttgart diskutabel sein. Oder die Pflege wird zu Hause gewährleistet. Ist das eigene soziale Umfeld alleine hierbei nicht ausreichend, so kann auch eine externe Pflegekraft hinzugezogen werden. Vor allem Pflegekräfte aus Osteuropa haben sich hier als eine kostengünstige Alternative zur Pflege im Pflegeheim bewährt. Hierbei kann Ihnen die Pflegedienst Köln jederzeit helfen.